Nebenkanal

Nebenkanal (Plural: Nebenkanäle) bezeichnet in der Wasserwirtschaft einen untergeordneten Wasserlauf, der von einem Hauptkanal oder Fluss abzweigt, um Wasser zu transportieren, zu verteilen oder abzuleiten. Der Begriff wird vor allem in Bewässerungs- und Entwässerungsplanungen verwendet und kann auch in anderen hydraulischen Systemen auftreten.

Hauptanwendungsbereiche sind Bewässerung, Entwässerung und die Regulierung von Wasserständen in Kanalnetzen, wo der Nebenkanal Wasser gezielt auf Felder oder in Abflussgebiete lenkt. Durch ihn lässt sich Wasser dort bereitstellen, wo es benötigt wird, und der Abfluss wird dort gesammelt oder verteilt, wo Überschuss anfällt.

Aufbau und Betrieb: Nebenkanäle bilden ein verzweigtes Netz mit Abzweigungen, Wehren, Schleusen oder Ventilen, um den Durchfluss zu steuern. Ihre Abflussmenge hängt von der Wasserhöhe, den Regulierungen und dem Zustand des Netzes ab. Die Anlagen erfordern regelmäßige Wartung, Reinigung und Instandhaltung, um eine zuverlässige Wasserverteilung sicherzustellen und Schäden durch Überflutung oder Trockenheit zu vermeiden.

Varianten und regionale Begriffe: Regional können Nebenkanäle auch andere Bezeichnungen haben; im Kontext größerer Netzwerke spricht man oft von Abzweigkanälen oder Unterkanälen.

Historische Einordnung: Nebenkanäle entstanden im Zuge der Entwicklung landwirtschaftlicher Bewässerungssysteme, insbesondere in Europa, und wurden vielfach im 18. bis 20. Jahrhundert ausgebaut und später modernisiert.