Naturkulissen

Naturkulissen bezeichnet in deutschsprachigen Produktionskontexten Backdrops, die reale Naturlandschaften als Hintergrund nutzen oder Naturszenen so realitätsnah wie möglich nachbilden. Der Begriff umfasst Außenkulissen in Theater-, Film- und Fernsehproduktionen ebenso wie Innenkulissen, die Naturlandschaften täuschend echt wirken lassen. Ziel ist es, eine glaubwürdige räumliche Atmosphäre und Tiefe zu erzeugen.

In der Praxis kommen Naturkulissen in verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Theaterproduktionen nutzen häufig Außenkulissen, wenn eine konkrete Landschaft benötigt wird. Film- und Fernsehproduktionen setzen vermehrt auf Location Shooting, um authentische Umgebung zu gewinnen, während Studioplakate mit realen Elementen oder sorgfältig gestalteten Nachbildungen ergänzt werden. Auch in der Werbefotografie dienen Naturkulissen als glaubwürdiger Hintergrund.

Typen und Vorgehen lassen sich grob in Real- oder Außenkulissen (echte Landschaften, Bäume, Felsen, Wasser) und in rekonstruierten Naturlandschaften (künstlich geschaffene, aber naturnahe Sets) unterteilen. Der Arbeitsprozess umfasst Standortrecherche, Genehmigungen, Umweltauflagen, Logistik, Licht- und Tonplanung sowie Sicherheit. Vorteile sind authentische Textur, echtes Licht und natürliche Akustik; Nachteile umfassen Wetterabhängigkeit, begrenzte Kontrolle, höhere Kosten und Umweltauflagen.

Historisch reichen die Naturkulissen bis in das 19. und 20. Jahrhundert zurück, als Bühnenwerke vermehrt reale Landschaften nutzten. In der Gegenwart werden Naturkulissen häufig hybriden Ansätzen zugrunde, in denen echte Natur mit digitalen Effekten ergänzt wird, um Flexibilität und Kontrolle zu erhöhen.