Nachläufe

Nachläufe ist ein fachsprachlicher Begriff aus dem Deutschen, der allgemein die verbleibende Bewegung, Verzögerung oder Ausklingphase nach dem Ende einer Anregung oder eines Ereignisses bezeichnet. Je nach Fachgebiet variiert die konkrete Bedeutung, doch verbindet der Begriff die Vorstellung eines Nachlaufs oder einer Trailing-Phase mit dem vorhergehenden Prozess.

In der Technik und im Maschinenbau beschreibt der Nachlauf die Restbewegung oder das Nachlaufen eines Systems, nachdem die Anregung beendet wurde. Typische Beispiele sind ein hydraulischer Zylinder, der sich nach dem Wegnehmen des Drucks weiterbewegt, oder das Ausschwingen einer mechanischen Schwingung. Die Dauer des Nachlaufs wird oft als Nachlaufzeit bezeichnet und dient in der Auslegung dazu, ein sanftes Stillsetzen zu ermöglichen oder Überschwingungen zu vermeiden.

In der Fahrzeugtechnik wird der Begriff genutzt, um das Fortrollen eines Fahrzeugs infolge von Trägheit nach der Beendigung eines Brems- oder Gasbefehls zu beschreiben. In Fahrerassistenzsystemen oder Bremsreglern kann der Nachlauf beeinflusst oder gezielt kompensiert werden, um ein vorhersehbares Fahrverhalten zu gewährleisten.

In der Signal- und Regelungstechnik beschreibt Nachlauf das Verhalten eines Systems, dessen Ausgang auch nach einer Änderung des Eingangs noch reagiert oder ausklingt. Es spielt eine Rolle bei der Auslegung von Regelkreisen, Dämpfungseigenschaften und der Verzögerung von Steuersignalen.

Im Akustikbereich wird gelegentlich von Nachlauf gesprochen, wenn sich ein Effekt nach einem Impuls weiter ausklingt. Häufigere Bezeichnungen sind jedoch Nachhall oder Nachhallzeit.