Modellbahnen

Modellbahnen sind maßstäbliche Nachbildungen von Eisenbahnsystemen. Sie umfassen Lokomotiven, Wagen, Gleise, Signale und die umliegende Landschaft, oft bis ins kleinste Detail. Das Hobby dient der Freizeitbeschäftigung, dem Sammeln, der Technikbegeisterung und der Darstellung realer oder fiktiver Bahngeschichten. Betrieb und Darstellung erfolgen analog oder digital; in vielen Anlagen kommen computergesteuerte Systeme zum Einsatz.

Als gängigste Maßstäbe gelten H0 (1:87) und N (1:160). Weitere gängige Spuren sind TT (1:120), Z (1:220) sowie G-Gleis für Gartenbahnen (Maßstab ca. 1:22,5). Die Wahl des Maßstabs bestimmt die Anlagenfläche, Detailgrad und Kosten. Modelle gibt es für viele Epochen und Bauarten.

Modellbahnen verwenden Gleichstrom, Wechselstrom oder digitale Systeme. Seit den späten 1990ern hat sich Digital Command Control (DCC) als Standard etabliert; zusätzlich bietet Hersteller eigene Digitalformate an (z. B. Märklin mfx). Lokomotiven tragen Decoder, Weichensteller, Beleuchtung. Weichenantriebe können elektromagnetisch oder servobasiert sein. Modelle, Landschaften und Gebäude werden oft aus Kunststoff, Resin, Holz oder 3D-gedruckten Teilen gefertigt.

Eine Anlage besteht aus Grundplatte, Gleisen, Signalen, Elektrik, Dekorationen, Landschaft, Gebäude, Straßen. Layouts variieren stark, von einfachen Rundkursen bis zu komplexen Industrielandschaften. Viele Modellbahner arbeiten in modularen Systemen, die den Transport erleichtern; FREMO ist ein europäischer Modularstandard. Museums- und Clubanlagen tragen zur Wissensvermittlung bei.

Der Ursprung liegt im 19. Jahrhundert; der moderne Hobbybereich entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg. In Deutschland hat das Modellbahn-Hobby eine lange Tradition; große Hersteller sind Märklin, Fleischmann, Roco, Piko, Bachmann; weltweit gibt es eine lebendige Community, Vereine und Messen. Modelle dienen auch als Lernmittel zu Technik, Elektrik, Geographie und Geschichte.