Mischreibung

Mischreibung bezeichnet das Phänomen, dass in einem Text mehrere orthografische Varianten desselben Wortes nebeneinander verwendet werden. Sie resultiert oft aus der Verbindung unterschiedlicher Schreibtraditionen, Dialektformen, Fremdsprachen-Einflüssen oder verschiedenen Editierprozessen. Mischreibung ist nicht identisch mit Rechtschreibfehlern, sondern beschreibt eine inkonsistente Anwendung von Schreibweisen – unabhängig davon, ob sie beabsichtigt oder unbeabsichtigt erfolgt.

Ursachen und Formen: Mischreibung kann auftreten, wenn historische oder regional geprägte Schreibweisen neben der heute geltenden Rechtschreibung stehen. Sie kann aus Dialekt-Schreibweisen, Fachterminologie, Fremdwörtern oder transkriptionalen Übertragungen resultieren. In literarischen oder journalistischen Texten kann Mischreibung auch bewusst als Stilmittel dienen, um Charakter oder Regionalität zu markieren.

Auswirkungen und Umgang: Für Redaktionen bedeutet Mischreibung erhöhter Aufwand beim Korrekturlesen und Lektorat; in der digitalen Verarbeitung erschwert sie Suchvorgänge, Sortierung und automatische Normalisierung. Sprachwissenschaftlich liefert sie Hinweise auf Sprachwechsel und Entwicklungen der Orthographie. Redaktionsrichtlinien zielen darauf ab, eine einheitliche Schreibweise pro Wort festzulegen und konsequent anzuwenden.

Siehe auch: Rechtschreibung, Orthographie, Textedition, Sprachvarietät, Normalisierung.