Minderdurchmesser

Minderdurchmesser, auch als Mindestdurchmesser bezeichnet, bezeichnet in der technischen Fertigung den kleinsten zulässigen Durchmesser eines zylindrischen Merkmals, zum Beispiel einer Bohrung, eines Lochs oder einer Welle. Er bildet zusammen mit dem oberen Grenzwert der Toleranzzone den zulässigen Bereich des Durchmessers. Der Minderdurchmesser entspricht dem unteren Grenzwert der Toleranz und ist daher entscheidend für Passungen, Freiräume und Montagespiele.

In technischen Zeichnungen wird der Minderdurchmesser oft durch die Begriffe Dmin oder ØDmin angegeben. Er dient der Qualitätskontrolle: Messungen dürfen den Minderdurchmesser nicht unterschreiten, um sicherzustellen, dass Bauteile passfähig bleiben und keine Montageprobleme auftreten. Der Minderdurchmesser wird zusammen mit dem Höchstmaß (Dmax) durch die spezifizierte Toleranzzone definiert, deren Breite und Lage von Normen wie ISO-Toleranzen abhängen.

Anwendung und Bedeutung: Der Minderdurchmesser ist zentral für das Design von Passungen und Abdichtungen. Er gewährleistet Mindestfreiheiten bei beweglichen Bauteilen und verhindert übermäßigen Verschleiß durch zu geringe Freiräume. In der Praxis beeinflusst er maßgeblich die Herstellbarkeit, Prüfmethoden und die Kosten, da engere Toleranzen strengere Fertigungsverfahren und genauere Messmittel erfordern.

Hinweis: In der Fachsprache wird häufig auch der Begriff Mindestdurchmesser verwendet. Beide Begriffe beziehen sich auf denselben Sachverhalt, unterscheiden sich aber je nach Normung oder Fachtext nur in der Terminologie.