Mehrfachkontakte

Mehrfachkontakte bezeichnet in der Elektrotechnik eine Baugruppe, in der mehrere elektrische Kontakte in einem gemeinsamen Gehäuse oder Baustein zusammengeführt sind, um mehrere Leitungen oder Signale gleichzeitig zu verbinden. Sie finden sich vor allem in Steckverbindern, Relais, Sensoren und Leiterplattenbaugruppen. Durch die Zusammenführung mehrerer Kontakte in einer Bauform lassen sich Verkabelung und Montage vereinfachen, Verdrahtungsmuster standardisieren und Verbindungsdichte erhöhen.

Typische Ausprägungen umfassen Mehrfachkontakte in Steckverbindern, bei denen Stift- oder Buchsenkontakte in einem Gehäuse in einer bestimmten Rasterung angeordnet sind; daneben gibt es Flachkontakte, Löt- oder Crimp-Terminals sowie SMD-Mehrfachkontakte zur Leiterplattenmontage. Die Kontakte bestehen aus leitfähigen Materialien wie Kupferlegierungen, die mit Löt- oder Crimpverbindungen versehen und oft mit Verbindungen gegen Korrosion geschützt werden (z. B. Zinn- oder Goldbeschichtung). Die Kontakte können federnd oder starr ausgeführt sein und je nach Anwendungsfall eine hohe Kontaktfestigkeit und geringe Übergangswiderstände gewährleisten.

Anwendungen und Anforderungen: Mehrfachkontakte werden in der Automobilindustrie, in industriellen Steckverbindern, in Unterhaltungselektronik, Mess- und Prüftechnik sowie in Daten- und Kommunikationstechnik eingesetzt. Wichtige Kriterien sind Kontaktwiderstand, Lebensdauer, Vibrations- und Temperaturbeständigkeit sowie Umgebungsfestigkeit (Schutzarten). Hersteller unterscheiden nach Gehäuseform, Kontaktzahl, Polarität, Schutzart und Montageart.

Gestaltung und Standards: Die Auswahl richtet sich nach der Anzahl der Pole, der erforderlichen Schutzart, Betriebstemperatur und Montagebudget. Hersteller- und Normvorgaben helfen bei der Kompatibilität. In der Praxis dient Mehrfachkontakte oft dazu, mehrere Signale zuverlässig in aggregierter Form zu übertragen, wodurch Montageaufwand reduziert und Verbindungsstabilität erhöht wird.