Massentabellen

Massentabellen sind Datensammlungen, die Massen von Objekten und Teilchen unterschiedlicher Skalen zusammenführen. Sie dienen als zentrale Referenzwerte in Wissenschaft und Technik und ermöglichen Berechnungen von Stoffmengen, Molekulargewichten, Reaktionsenergien und anderen physikalischen Größen. Abhängig vom Anwendungsgebiet unterscheiden sich Massentabellen in Aufbau, Einheiten und Genauigkeit.

Im Bereich der Chemie und Physik der Atome und Moleküle liefern Massentabellen standardisierte Ordnungen der Massen von Elementen und ihren Isotopen. Typisch wird die relative Atommasse in Einheit u (u = 1/12 der Masse von Kohlenstoff-12) oder die molare Masse in g/mol angegeben. Für jedes Element werden natürlich vorkommende Isotopenanteile sowie bibliographische Referenzen und Unsicherheiten berücksichtigt. Solche Tabellen sind unverzichtbar für stoichiometrische Berechnungen, Spektralanalysen und Kalibrationsaufgaben.

In der Kernphysik umfassen Massentabellen die Massen von Nucliden (Kernmassen), Massendefekte und Bindungsenergien. Sie unterstützen die Bestimmung von Q-Werten bei Kernreaktionen, das Verständnis Kernstruktur und die Abschätzung von Stabilität einzelner Nuklide.

In der Teilchenphysik listen Massentabellen die Massen fundamentaler Teilchen (wie Elektron, Myon, Tauon) sowie vieler Hadronen mit entsprechenden Unsicherheiten. Die Daten stammen aus großen Kollaborationen und Reviews (etwa PDG) und dienen der Modellbildung und der Austausch von Messwerten.

Zu den Hauptdatenquellen gehören das Atomic Mass Evaluation (AME), NIST, IUPAC/IUPAP, PDG und spezialisierte Tabellenbanken. Massentabellen werden regelmäßig aktualisiert, wenn neue Messungen vorliegen oder Bewertungsverfahren überarbeitet werden.