Mündungsgeschwindigkeit

Mündungsgeschwindigkeit bezeichnet die Geschwindigkeit eines Projektils unmittelbar am Austritt aus dem Lauf einer Schusswaffe. Sie wird in Metern pro Sekunde (m/s) angegeben und ist ein wesentlicher Bestandteil der inneren Ballistik sowie der externen Ballistik, da sie die kinetische Energie des Projektils und die spätere Flugbahn maßgeblich beeinflusst.

Messung: Die Mündungsgeschwindigkeit wird typischerweise mit einem Geschosschronometer (Chronograph) in der Nähe des Mündungsbereichs gemessen. Oft kommen standardisierte Prüfverfahren zur Anwendung, wie sie in den Reglementen von SAAMI, CIP oder vergleichbaren Normen festgelegt sind. Diese Vorgaben unterscheiden sich in Lauflänge, Pulverladung und Umweltbedingungen. Die gemessene Geschwindigkeit kann je nach Aufbau, Projektil und Lauflänge variieren; Messungen nahe der Mündung erfassen die Anfangsgeschwindigkeit am stärksten.

Einflussfaktoren: Wichtige Faktoren sind Lauflänge, Kaliber, Pulverladung und das Projektilgewicht sowie Form und Gleitreibung des Geschosses. Längere Läufe, stärkere Ladungen oder leichteres Projektil erhöhen die Mündungsgeschwindigkeit; Umweltbedingungen wie Luftdichte, Temperatur, Höhe und Wind können sich ebenfalls auswirken. Das Zusammenspiel dieser Faktoren definiert die Mündungsgeschwindigkeit am Austritt.

Bedeutung und Anwendung: Die Mündungsgeschwindigkeit bestimmt zusammen mit dem Projektilgewicht die kinetische Energie und beeinflusst die externe Ballistik, Reichweite, Penetration und das Rückstoßverhalten. In Militär, Jagd, Sport und Behördenanwendungen dient sie als Vergleichsgröße für Kaliber- und Waffenwahl. Es ist jedoch zu beachten, dass die Mündungsgeschwindigkeit nur der Anfangswert der Flugbahn ist und durch Luftwiderstand und weitere Kräfte während des Fluges rasch abnimmt.