Leistungsschaltgeräten

Leistungsschaltgeräte sind elektrische Einrichtungen, die in Hoch- und Mittelspannungsnetzen zum Steuern, schützen und Trennen von Leistungsströmen eingesetzt werden. Sie ermöglichen das Öffnen und Schließen von Stromkreisen, das Unterbrechen von Kurzschlussströmen sowie die sichere Isolierung von Netzelementen und bilden zentrale Bestandteile von Schaltanlagen in Erzeugung, Übertragung und Verteilung.

Zu den wichtigsten Bauformen gehören Leistungsschalter, Trennschalter, Lasttrennschalter und kompakte GIS-Bauformen. Leistungsschaltgeräte werden in Mittel- (MV) und Hochspannung (HV) eingesetzt und können freitragend oder in schutzdichten Gehäusen installiert sein. Typische Merkmale sind Nennspannung, Nennstrom, Kurzschlussfestigkeit, Isolationsmedium und Bedienkonzepte.

Technologien zur Unterbrechung der Leitung umfassen Lichtbogenunterdrückung mit Vakuum, SF6-Gas, Öl oder Luft. Vakuum- und Gasunterbrecher zählen in vielen MV- und HV-Anwendungen zu den Standardlösungen; Öl- und Lufttechniken finden sich in älteren oder speziellen Systemen. GIS eröffnet kompakte Bauformen mit hoher Dichtheit und geringem Platzbedarf.

Standards und Normen definieren Anforderungen an Leistungsschaltgeräte, insbesondere die IEC-62271-Familie (EN 62271) für Hoch- und Mittelspannungsschaltgeräte, einschließlich Bemessung, Prüfverfahren, Wartung und Betriebssicherheit.

Im Betrieb tragen Leistungsschaltgeräte maßgeblich zur Zuverlässigkeit von Stromnetzen bei und erfordern regelmäßige Prüfung, Wartung und Schulung des Betriebspersonals, um sichere Schaltvorgänge zu gewährleisten.