LageToleranzen

Lage-Toleranzen, auch als Lage- oder Positions-Toleranzen bezeichnet, gehören zu den geometrischen Toleranzen der Geometrischen Produktspezifikation (GPS) und geben die zulässige Abweichung der Lage eines Merkmals von seiner idealen Position an. Sie werden im internationalen Standard ISO 1101 festgelegt und beziehen sich auf ein Bezugsrahmen-System aus Bezugspunkten oder -flächen (Datumsarten), die als A, B und C festgelegt werden können.

Eine Lage-Toleranz beschreibt typischerweise eine Toleranzzone, in der die Lage des Merkmals liegen muss. Bei vielen Anwendungen handelt es sich um eine zylindrische Toleranzzone um die Achse des Merkmals (z. B. die Achse eines Lochs oder einer Nut). Die Größe dieser Zone wird durch den Toleranzwert bestimmt (zum Beispiel Ø0,2). Die Orientierung der Toleranzzone erfolgt relativ zum festgelegten Bezugsrahmen, wobei primäres Datum A, sekundäres Datum B und tertiäres Datum C verwendet werden können. Zusätzlich kann eine projizierte Toleranzzone definiert werden, wenn das Merkmal nach Montage oder Verbindung mit anderen Bauteilen längere Projectionen hat.

Lage-Toleranzen finden Anwendung bei Bohrungen, Gewinden, Achsenführungen und anderen Features, deren genaue Position für die Funktion einer Baugruppe entscheidend ist. Sie arbeiten in Verbindung mit anderen Toleranzen wie Form-, Orientierung- oder Rundlauftoleranzen und dienen der Funktionserhaltung durch korrekte Lage.

Die Verifikation erfolgt typischerweise mit Messmitteln wie Koordinatenmessmaschinen (CMM), optischen Messsystemen oder Kontaktmessgeräten. Durch sie wird geprüft, ob die gemessene Lage innerhalb der festgelegten Toleranzzone liegt.