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Körnergrößen

Körnergrößen bezeichnen in der Materialwissenschaft die mittlere Abmessung der Kristallkörner in polycrystallinen Festkörpern wie Metallen, Legierungen oder keramischen Werkstoffen. Ein Korn ist die kleinste kristalline Einheit mit gemeinsamer Orientierung, die an Körnergrenzen aneinandergrenzen. Die Körnergröße wird häufig als mittlerer linearer Durchmesser angegeben und kann über verschiedene Definitionen ermittelt werden, etwa als äquivalenter Kreisdurchmesser oder mittels der Interzept- bzw. Planimetric-Methode. Zur Bestimmung werden metallographische Schnitte unter optischem oder rasterelektronenmikroskopischem Bild analysiert; Standardverfahren umfassen Maßnahmen wie ASTM E112 oder ähnliche Normen.

Die Körnergröße beeinflusst die Materialeigenschaften maßgeblich. Eine kleineren Körnergröße erhöht die Grenzfläche pro Volumen, was oft

Kernfaktoren für das Kornwachstum sind Temperatur, Zeit, mechanische Vorverformung, Rekristallisation und das Vorhandensein von Legierungselementen oder

zu
höherer
Festigkeit
und
Härte
führt
(Hall-Petch-Beziehung),
gleichzeitig
aber
Zähigkeit,
Verformungs-
und
Erholungseigenschaften
beeinflussen
kann.
Sie
wirkt
sich
auch
auf
Diffusionsprozesse,
Verschleißverhalten,
Kriechfestigkeit
und
Temperaturstabilität
aus.
Die
Verteilung
der
Körnergrößen
(Körnergrößenverteilung)
ist
ebenfalls
wichtig,
da
eine
breite
oder
asymmetrische
Verteilung
das
Gefüge
unterschiedlich
beeinflussen
kann.
Zweitphasenpartikeln,
die
das
Kornwachstum
verhindern
oder
steuern.
In
der
Praxis
werden
durch
Wärmebehandlung,
Verformungstechniken
oder
Legierungsänderungen
gezielt
Kornstrukturen
erzeugt
oder
verfeinert,
um
gewünschte
mechanische
Eigenschaften
zu
erreichen.