Kuipergürtels

Der Kuipergürtel ist eine ringförmige Ansammlung von eisigen Resten im äußeren Sonnensystem, die die Bahn des Neptuns umgibt. Er beginnt jenseits der Neptunbahn in etwa 30 Astronomischen Einheiten (AU) von der Sonne und reicht bis zu etwa 50 AU. Der Gürtel enthält eine große Anzahl kleinerer Körper und gilt als Reservoir der frühesten Bausteine des Sonnensystems. Die Objekte bestehen überwiegend aus Eis (Wasser, Methan, Ammoniak) mit felsigen Anteilen; Pluto ist der bekannteste größere Körper.

Die Dynamik des Kuipergürtels weist verschiedene Populationen auf: kalte und heiße klassische Kuiper-Belt-Objekte mit stabilen Bahnen, resonante Objekte, die in Neptuns Ordnungen in Resonanzen stehen (das bekannteste Beispiel ist Pluto in der 3:2-Resonanz), und gestreute Objekte mit größeren Exzentrizitäten und Neigungen. Die heutige Struktur spiegelt die Migration der äußeren Planeten wider, wie sie in Modellen wie dem Nice-Modell beschrieben wird.

Historisch: Der Gürtel trägt den Namen des niederländischen Astronomen Gerard Kuiper, der seine Existenz voraussagte; der erste nachgewiesene Kuipergürtel-Körper, 1992 QB1, bestätigte 1992 seine Realität. Zu den größten bekannten Objekten gehören Pluto, Haumea, Makemake und Eris; Pluto ist ein Zwergplanet.

Forschung: Der Kuipergürtel dient als Quelle für kurze Periodenkometen und als Archiv des frühen Sonnensystems. Er wird durch Beobachtungen mit Teleskopen und durch Raumfahrtmissionen erforscht; die Raumsonde New Horizons lieferte 2015 einzigartige Einblicke durch den Pluto-Flyby. Zukünftige Beobachtungen sollen weitere Details der Objekte und der Gesamtmasse liefern.