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Komplexverbindungen

Komplexverbindungen, auch Koordinationsverbindungen genannt, sind chemische Verbindungen, in denen ein Zentralatom oder Zentralion durch eine oder mehrere Liganden koordiniert wird. Die Bindungen zwischen dem Metallzentrum und den Liganden sind koordinativ, das heißt, die Liganden spenden Elektronenpaare, während das Metall unterschiedliche Elektronenkonfigurationen akzeptiert. Die Zahl der Liganden, die direkt am Zentralatom binden, wird Koordinationszahl genannt und bestimmt oft die Geometrie und die Eigenschaften des Komplexes (häufig vier, fünf oder sechs Koordinationsstellen). Die Koordinationschemie erklärt, wie Metallatome mit Liganden stabile Strukturen bilden.

Liganden sind Atome oder Moleküle, die über Donoratome wie N, O, S oder Cl an das Metallzentrum

Historisch begründete Alfred Werner die moderne Koordinationschemie, indem er zeigte, dass Metallzentren komplexe Strukturen mit definierten

binden.
Monodentate
Liganden
liefern
ein
Donoratom,
während
polydentate
Liganden
mehrere
Donoratome
bereitstellen;
Chelatliganden
verbinden
sich
über
mehrere
Spenderatome
gleichzeitig
und
führen
oft
zu
stabileren
Komplexen
(Chelat-Effekt).
Typische
Geometrien
umfassen
tetraedrales
und
oktaedrales
Koordinationsfeld;
quadratisch-planare
Geometrien
treten
bei
bestimmten
Metallen
auf.
Beispiele:
das
Hexaamminecobalt(III)-Ion
[Co(NH3)6]3+
und
das
Hexacyanoferrat(III)-Ion
[Fe(CN)6]3−
verdeutlichen
die
Vielfalt.
Ligandenbindungen
bilden.
Eigenschaften
von
Komplexen
sind
oft
farbig
und
magnetisch
und
hängen
von
Geometrie,
Ligandenfeld
und
Spinzustand
ab.
Anwendungen
finden
sich
in
der
Katalyse
(Wilkinson-Katalyse),
Medizin
(Platin-Komplexe),
Analytik
und
Materialkunde.