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PlatinKomplexe

Platinkomplexe sind Koordinationsverbindungen, in denen ein Platinzentrum von Liganden umgeben ist. In der anorganischen Chemie dominieren die Oxidationsstufen Platin(II) und Platin(IV). Pt(II) bildet meist quadratisch-planare Koordinationsverhältnisse mit vier Koordinationsstellen, während Pt(IV) typischerweise oktadend koordiniert und oktaedrisch ist. Die Ligandenlandschaft reicht von Halogeniden (Cl−, Br−) über Amonium- und Amidliganden bis zu Phosphinen sowie Carboxylaten. Chelatliganden wie Ethylendiamin (en) oder 1,2-Diaminoethan (DACH) tragen häufig zur Stabilität der Komplexe bei. Die Angabe cis- oder trans bezieht sich auf die räumliche Anordnung der Liganden um das Platinzentrum.

Zu den bekanntesten Pt(II)-Komplexen gehören cisplatin, transplatin, carboplatin und oxaliplatin. Cisplatin hat eine bedeutende klinische Rolle

Außerhalb der Medizin finden Pt-Komplexe Anwendungen in der Katalyse, beispielsweise in Reaktionen der organischen Synthese oder

als
Antikrebsmedikament,
das
durch
aquatische
Reaktionsformen
aktiv
wird
und
DNA-Dubbel-
und
Intra-Strang-Verknüpfungen
verursacht,
wodurch
Zellen
zur
Apoptose
angeregt
werden.
Carboplatin
und
Oxaliplatin
sind
weiterentwickelte,
teils
besser
verträgliche
Verbindungen
mit
ähnlicher
Wirkweise.
Pt(IV)-Verbindungen
werden
oft
als
Prodrugs
verwendet,
die
im
Körper
zu
aktiven
Pt(II)-Formen
reduziert
werden
können.
Hydrierungen,
sowie
in
der
Materialwissenschaft,
etwa
als
lichtemittierende
oder
chemisch
stabilisierende
Strukturen.
In
der
Forschung
stehen
Stabilität,
Reaktivität,
Ligandenspektrum
und
die
Feinsteuerung
der
Oxidationsstufen
im
Vordergrund,
wobei
Sicherheits-
und
Toxizitätsaspekte
eine
wesentliche
Rolle
spielen.