Kapitalrücklage

Kapitalrücklage ist ein Posten des Eigenkapitals in den handelsrechtlichen Jahresabschlüssen. Sie entsteht durch Kapitalzuführungen der Gesellschafter, die nicht zum gezeichneten Kapital gehören, insbesondere durch das Aufgeld aus der Ausgabe neuer Anteile oder durch Einlagen in die Kapitalrücklage bei Sacheinlagen. Ziel der Kapitalrücklage ist die Stärkung der Eigenkapitalbasis des Unternehmens.

Zu den typischen Bestandteilen zählen das Aufgeld aus der Emission von Aktien über den Nennwert hinaus sowie Beträge aus Einlagen in die Kapitalrücklage bei Kapitalerhöhungen durch Sacheinlagen oder bestimmte Zuschüsse der Gesellschafter. Kapitalrücklage dient in der Regel nicht der Ausschüttung an Anteilseigner; sie bleibt dem Unternehmen dauerhaft als Eigenkapital erhalten.

Bilanztechnisch wird die Kapitalrücklage im Eigenkapital ausgewiesen, getrennt von gezeichnetem Kapital und Gewinnrücklagen. Die Verfügbarkeit für Ausschüttungen ist eingeschränkt; Auszahlungen aus der Kapitalrücklage erfolgen nur nach gesetzlichen oder vertraglichen Vorgaben, beispielsweise durch Kapitalherabsetzung.

Im Vergleich zu Gewinnrücklagen, die aus einbehaltenen Gewinnen stammen, ergibt sich Kapitalrücklage primär aus Kapitalzuführungen. In internationalen Bilanzstandards wird der Posten oft als Share premium oder ähnliches geführt. Die Kapitalrücklage trägt zur Beurteilung der Solidität eines Unternehmens bei und beeinflusst die Höhe des Eigenkapitals, ohne die laufende Gewinnverteilung zu belasten.