Kapitalisierungsgewichtete

Kapitalisierungsgewichtete Indizes, auch marktkapitalisierte Indizes genannt, gewichten Bestandteile nach deren Marktkapitalisierung. Große Unternehmen dominieren damit den Indexwert stärker als kleine. Diese Methode ist verbreitet und wird von vielen internationalen Indizes genutzt, zum Beispiel dem S&P 500 oder MSCI-Indizes. Varianten berücksichtigen oft die freie Floats statt der gesamten Marktkapitalisierung.

Berechnung: Die Gewichtung eines Bestandteils i ergibt sich w_i = MC_i / SumMC, wobei MC_i die Marktkapitalisierung des Elements ist. Oft wird die float-adjusted Marktkapitalisierung verwendet. Der Indexwert entsteht durch Division des summierten Marktkapitalisierungen durch einen Divisor, der das Basisdatum festlegt. Rebalancing erfolgt regelmäßig, um Änderungen in der Zusammensetzung oder Kapitalstrukturen abzubilden.

Eigenschaften: Kapitalisierungsgewichtete Indizes spiegeln die Entwicklung der größten Unternehmen stärker wider. Vorteile sind Transparenz, einfache Umsetzung und geringe Kosten für passives Tracking. Nachteile sind Konzentrationsrisiken, Verzerrungen durch Großkonzerne sowie eine geringere Repräsentation von Small-Caps; sie reagieren zudem stärker auf Unternehmensaktionen wie Aktienrückkäufe oder Neuemissionen.

Anwendungen: Die meisten passiven Anlagen, ETFs und Fonds, zielen auf kapitalisierungsgewichtete Indizes ab, um kosteneffizient das breitere Markt-Exposure zu erhalten. Beispiele sind der S&P 500 und der MSCI World, die in der Regel float-adjusted gewichtet sind.