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Kammernsystole

Kammernsystole bezeichnet in der Physiologie die Phase des Herzzyklus, in der die Ventrikel kontrahieren und Blut in die Aorten- bzw. Pulmonalarterie auswerfen. Sie folgt auf die Vorhofsystole, die die Ventrikelfüllung vorbereitet. Zu Beginn der Kammernsystole steigt der Ventrikaldruck rasch an. Die Mitral- und Trikuspidalklappen schließen sich, wodurch das erste Herzgeräusch entsteht. In der darauf folgenden Phase, der isovolumetrischen Kontraktion, sind alle Herzklappen dicht und das Volumen in den Ventrikeln bleibt konstant, während der Druck weiter ansteigt. Sobald der Ventrikeldruck die Drucke in den großen Arterien übersteigt, öffnen sich die Aorten- bzw. Pulmonalklappe und die Ejektion beginnt: Blut wird in Aorta und Truncus pulmonalis ausgetrieben, der Ventrikeldruck fällt währenddessen. Am Ende der Kammernsystole schließen sich die Semilunarklappen erneut, wodurch das zweite Herzgeräusch entsteht und die Systole beendet ist, während die Diastole einsetzt.

Kammernsystole umfasst beidseits die linke und rechte Herzkammer. Die systolische Funktion wird durch Parameter wie die

Auswurffraktion
(EF)
bewertet;
normale
Werte
liegen
etwa
zwischen
55
und
70
Prozent.
Abnorme
systolische
Funktion
kann
zu
Herzinsuffizienz
mit
reduzierter
Auswurffraktion
führen.
Die
elektrische
Grundlage
der
Kammernsystole
ist
die
Depolarisation
der
Ventrikel,
die
im
EKG
als
QRS-Komplex
sichtbar
wird
und
den
Anfang
der
Kontraktion
markiert.