IridiumKomplexe

IridiumKomplexe sind Koordinationsverbindungen des Elements Iridium, die in der anorganischen Chemie, der Organometallachemie und der angewandten Katalyse eine zentrale Rolle spielen. Typische Zentren befinden sich in den Oxidationsstufen Ir(I) und Ir(III). Häufige Ligandenformen umfassen cyclometallierte Systeme (z. B. C^N- oder C^N^C-Liganden, oft in Ir(ppy)3-ähnlichen Strukturen), Cyclopentadienyl- bzw. Cp*-Liganden, Phosphinliganden, Carbene sowie O-, N- und P-Donor-Liganden. Die Kombination führt zu hochstabilen Komplexen, die sich durch charakteristische optische Eigenschaften auszeichnen.

Photophysikalische Eigenschaften sind kennzeichnend: Viele IridiumKomplexe zeigen starke Absorption im sichtbaren Licht und lange angeregte Zustände infolge des schweren Iridium-Atoms. Diese Merkmale machen sie besonders interessant für OLED-Technologie und Photokatalyse. In der organischen Photoredox-Katalyse dienen sie als lichtanregbare Redoxzentren und ermöglichen Elektronentransferreaktionen unter milden Bedingungen.

Anwendungsfelder umfassen Katalyse und Materialwissenschaften. In der Katalyse werden IridiumKomplexe für hydrierende, hydroformylierende und C-H-Aktivierungsreaktionen eingesetzt, oft in der homogenen Katalyse oder als Modelle für reaktive Zentren. In der Materialwissenschaft liefern licht-emittierende IridiumKomplexe in OLEDs charakteristische, wahlweise grüne bis orangefarbene Emissionen; die Spektren lassen sich durch Ligandenwahl gezielt steuern.

Herstellung erfolgt üblicherweise durch Reaktionen eines Iridium-Prekursors mit geeigneten Liganden, etwa IrCl3·3H2O oder [Ir(COD)Cl]2, gefolgt von Ligandenaustausch. Aufgrund der Kosten und Verfügbarkeit spielen IridiumVerbindungen überwiegend in der Forschung und spezialisierten Anwendungen eine bedeutende Rolle.