Home

Ionenträger

Ionenträger bezeichnet Substanzen, die den Transport von Ionen durch Membranen oder zwischen Phasen erleichtern. In der Membranphysiologie unterscheidet man zwei Hauptmechanismen: Carrier-Typ-Ionenträger, die ein Ion in einem hydrophilen Zentrum binden, die Membran passieren lassen und das Ion auf der gegenüberliegenden Seite freisetzen; sowie kanalbildende Ionenträger, die sich zu Poren zusammenschließen und einen Durchgang für Ionen bilden. Carrier-Typen ermöglichen selektiven, kontrollierten Transport, während Kanalbildner oft eine schnelle Ionenpassage bieten. Zusammen bilden sie die Gruppe der Ionophoren.

Zu den bekannten Beispielen gehören Valinomycin, ein Ringpeptid, das K+-Ionen hochselektiv bindet und durch Lipiddoppelschichten transportiert;

Calcimycin
(A23187),
das
Ca2+-
und
Mg2+-Ionen
transportiert;
und
Gramicidin,
das
einen
linearen
Kanal
bildet,
durch
den
Monovalenz-Ionen
diffundieren.
Diese
Substanzen
werden
im
wissenschaftlichen
Kontext
häufig
als
Ionophore
bezeichnet
und
dienen
dazu,
Ionentransportprozesse
in
biologischen
Membranen
zu
studieren
oder
gezielt
zu
beeinflussen.
Anwendungen
erstrecken
sich
von
Grundlagenforschung
der
Membranbiologie
über
Studien
zum
Membranpotential
bis
hin
zu
der
Entwicklung
von
Ionensensoren
und
bestimmten
pharmakologisch
wirksamen
Verbindungen.
Die
Aktivität
von
Ionenträgern
hängt
von
Faktoren
wie
Lipidzusammensetzung,
pH-Wert
und
Ionenkonzentration
ab;
daher
erfolgt
ihre
Nutzung
in
kontrollierten,
oft
experimentellen
Umgebungen,
da
Missbrauch
toxisch
sein
kann.