Innenmessschiebern

Innenmessschiebern, auch Innenmessschieber genannt, bezeichnet ein Messwerkzeug zur Ermittlung innerer Abmaße wie Innendurchmesser, Innenbreiten oder Bohrungen. Es gehört zur Familie der Schublehren (Messschieber) und wird in Werkstätten, Fertigungskontrollen und Qualitätsprüfungen eingesetzt. Innenmessschieber ermöglichen schnelle, handgeführte Messungen ohne Abnahme der Werkstücke von der Maschine.

Der Aufbau besteht aus einer Gelenkstange oder dem Messbalken, auf dem sich zwei nach innen gerichtete Messtips befinden. Je nach Bauform arbeiten Innenmesstische mit mechanischen oder digitalen Ableseelementen. Die gebräuchlichsten Varianten sind mechanische Innenmessschieber mit einer Nonius- oder Vernier-Skala sowie digitale Innenmessschieber, bei denen der Ablesewert direkt auf einem Display angezeigt wird. Das Maß wird durch Erzielen eines sanften Kontakts der Innenzangen mit der Innenfläche bestimmt; bei mechanischen Varianten erfolgt die Ablesung auf der Skala, bei digitalen Varianten über das Display.

Anwendung und Messpraxis erfordern sorgfältige Handhabung. Vor dem Messen sollten die Zangen sanft aneinander gelegt und auf Null gesetzt werden. Das Werkstück wird so positioniert, dass die Innenzangen senkrecht und gleichmäßig aufliegen. Unruhige Oberflächen oder Überdruck verfälschen das Ergebnis; daher erfolgt in der Regel eine Mehrfachmessung an verschiedenen Stellen. Typische Toleranzen liegen bei einfachen Geräten im Bereich von wenigen Hundertstel bis Hundertstel Millimeter, während hochwertige Messschieber engere Toleranzen erreichen können.

Innenmessschiebern ergänzt durch alternative Innenmessgeräte wie Bohrungshülsen oder Bohrmeßlehren, insbesondere bei größeren oder schwer zugänglichen Bohrungen.