ISDNAnschlüssen

ISDN-Anschlüsse (Integrated Services Digital Network) sind digitale Telefonanschlüsse, die Sprach-, Daten- und Signalisierungsdienste über das herkömmliche Telefonnetz integrieren. Sie ermöglichen mehrere gleichzeitige Kommunikationskanäle über eine einzige Leitung und nutzen digitale Technik statt der analogen Vermittlung.

Es gibt zwei verbreitete ISDN-Varianten: Basic Rate Interface (BRI) und Primary Rate Interface (PRI). Bei BRI stehen zwei B-Kanäle zu je 64 kbit/s sowie ein D-Kanal zu 16 kbit/s zur Verfügung, zusammen 144 kbit/s nutzbare Bandbreite. BRI wird überwiegend in Privathaushalten oder kleinen Unternehmen eingesetzt. PRI variiert je nach Region: In Europa (E1) umfasst sie 30 B-Kanäle zu je 64 kbit/s und zwei D-Kanäle ( signaling) zu je 64 kbit/s, insgesamt 2,048 Mbit/s. In Nordamerika/Kanada (T1) kommen 23 B-Kanäle und ein D-Kanal hinzu, ebenfalls 64 kbit/s pro Kanal, insgesamt 1,544 Mbit/s. Die B-Kanäle liefern die Nutzdaten, der D-Kanal dient der Signalisierung und Steuerung der Verbindungen.

ISDN-Netzwerkarchitektur unterscheidet Endgeräte (Terminal Equipment) und Netzabschluss (Network Termination). Das BRI-Setup nutzt den S/T-Reliktpunkt zwischen TE/NT im Kundennetz und dem U-Interface zur Vermittlungsstelle. Signalisierung und Verbindungsaufbau erfolgen nach ITU-T-Standards, etwa Q.931.

Heute sind ISDN-Anschlüsse in vielen Ländern durch Breitbanddienste wie DSL, Glasfaser oder VoIP zurückgedrängt worden. Sie bleiben jedoch in bestimmten Bereichen erhalten, etwa als zuverlässige Backup-Verbindung, bei Anwendungen mit festgelegten Sicherheits- oder Latenzanforderungen oder in abgelegenen Regionen, wo Breitband noch nicht verfügbar ist.