Hausfrauen

Der Begriff Hausfrau bezeichnet traditionell eine Person, meist eine Frau, die den Haushalt organisiert, die Familie betreut und den Großteil der unbezahlten Haus- und Familienarbeit übernimmt. Typische Aufgaben sind Reinigung, Kochen, Wäsche, Einkauf, Kinderbetreuung und Organisation des Alltags. Historisch war diese Rolle in vielen Gesellschaften stark an die Ehe gebunden, während Erwerbstätigkeit außerhalb des Haushalts weniger verbreitet war.

Seit dem 20. Jahrhundert hat sich die Erwerbsbeteiligung von Frauen deutlich erhöht. Staatliche Unterstützungsangebote, veränderte Arbeitsmärkte und veränderte Familienmodelle führten zu mehr Doppelverdienerhaushalten. In der Gegenwart wird der Begriff Hausfrau oft als veraltet oder stigmatisierend empfunden; manche verwenden neutralere Bezeichnungen wie Familienarbeit oder Hausarbeit, oder unterscheiden bewusst zwischen Hausfrau, Hausmann oder Erwerbstätigkeit außerhalb des Haushalts.

Sozial- und wirtschaftlich betrachtet bleibt Hausarbeit häufig unsichtbar in statistischen Kategorien, obwohl sie Struktur und Erziehung von Familien bestimmt. Debatten drehen sich um Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Sichtbarmachung von Care-Arbeit, Lohngerechtigkeit und faire Verteilung von Haus- und Pflegearbeiten zwischen Geschlechtern. Unterschiede zwischen Ländern ergeben sich aus Wohlfahrtsstaaten, Arbeitsmarktstrukturen und kulturellen Normen.