Hafenaufsicht

Die Hafenaufsicht ist eine Behörde oder organisatorische Einheit innerhalb einer Hafenverwaltung, die für die Überwachung des Hafenbetriebs und die Einhaltung von Rechtsvorschriften im Hafengebiet zuständig ist. Ziel ist eine sichere, reibungslose und umweltverträgliche Abwicklung des Schiffsverkehrs sowie die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit im Hafen.

Zu den Aufgaben gehören die Steuerung des Schiffsverkehrs in den Hafengewässern, die Koordination von An- und Ablegemodalitäten, Sicherheits- und Umweltkontrollen, die Erteilung von Betriebsgenehmigungen und Hafenverordnungen sowie die Durchsetzung von Hafenordnung und Umweltvorschriften. Die Hafenaufsicht koordiniert auch Notfallmaßnahmen, arbeitet eng mit dem Hafenkapitän, der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, Zollbehörden, Terminalbetreibern und Rettungsdiensten zusammen und gewährleistet die Einhaltung internationaler Standards wie dem ISPS-Code.

Organisatorisch variiert die Hafenaufsicht je nach Land: Sie kann als eigenständige Hafenbehörde, als Abteilung einer Hafenbetriebsgesellschaft, einer kommunalen oder staatlichen Wasser- bzw. Verkehrsverwaltung oder als Teil eines Hafengemeinschaftsbetriebs organisiert sein. Ihre Zuständigkeit reicht typischerweise vom gesamten Hafengebiet bis zu einzelnen Terminals; der genaue Aufbau hängt von Rechtslage, Betriebskonzept und Hafenstatus ab.

Der Begriff wird in Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen deutschsprachigen Regionen unterschiedlich verwendet. In vielen Fällen besteht eine enge Schnittstelle zur Hafenleitung, zum Hafenkapitän und zur Hafenpolizei. Historisch entwickelte sich die Hafenaufsicht aus lokalen Aufsichtstrukturen hin zu professionellen Hafenbehörden.