Glenohumeralbänder

Die Glenohumeralbänder sind eine Gruppe von Bändern, die das Glenohumeralgelenk (Schultergelenk) stabilisieren. Sie verbinden die Gelenkpfanne (Glenoid) mit dem Oberarmknochen (Humerus) und gehören zur fibrokapsulären Struktur des Gelenks. Die wichtigsten Bänder sind das obere Glenohumeralband (SGHL), das mittlere Glenohumeralband (MGHL und das untere Glenohumeralband (IGHL). Das IGHL teilt sich in einen vorderen und einen hinteren Anteil und bildet außerdem die untere Kapselansammlung, die oft als Axillarpouch bezeichnet wird.

Anatomie und Anheftung: Das SGHL verläuft von der oberen glenoiden Kante zum proximalen Humerus und unterstützt die Kapsel am oberen Rand. Das MGHL spannt sich zwischen dem mittleren glenoiden Rand und dem Humerus und wirkt als weiterer Stabilisator der Vorderseite der Schulter. Das IGHL entspringt dem unteren Rand des Glenoids/Labrum und zieht zum Humerus; es gliedert sich in vorderen und hinteren Anteil, die gemeinsam die Abduktionsphase stabilisieren und die Kapsellage festigen.

Funktion: Zusammen tragen die Glenohumeralbänder zur Stabilität des Gelenks bei, insbesondere bei Bewegungen mit Abduktion und Außenrotation. Das IGHL ist der Hauptstabilisator gegen vordere Luxationen in positionen mit abduziertem Arm, während SGHL und MGHL Bewegungseinschränkungen ergänzen und die Gelenkkapsel insgesamt unterstützen.

Klinische Relevanz: Verletzungen der Glenohumeralbänder treten häufig bei Schulterluxationen oder wiederholter Instabilität auf. Diagnostik erfolgt meist durch Anamnese, klinische Tests sowie bildgebende Verfahren (MRT, Ultraschall). Behandlung reicht von konservativer Rehabilitation bis hin zu arthroskopischen oder offenen Rekonstruktionen der Bandstrukturen bei persistierender Instabilität.