Gleitbuchsen

Gleitbuchsen, auch als Gleitlagerbuchsen bezeichnet, sind Lagerkomponenten, die eine glatte Gleitfläche zwischen einer Achse oder Welle und ihrem Gehäuse bilden. Sie ermöglichen eine ruhige, verschleißarme Bewegungen bei reduzierter Reibung und dienen zugleich als Führung, Verschleißschutz und Schmiermittelreservoir. Gleitbuchsen finden Verwendung dort, wo Lager mit Rollen oder Kugeln zu komplex, zu teuer oder nicht notwendig sind.

Materialien und Bauformen: Typisch sind Bronze- oder Messingbuchsen mit einem festen Träger aus Stahl oder Aluminium, die eine bronzene Innenbahn tragen. Darüber hinaus gibt es Gleitbuchsen aus Vollkunststoff (PA, PEEK, UHMW-PE) oder Verbundwerkstoffen, oft mit PTFE- oder Graphitfüllung für Selbstschmierung. Selbstschmierende Varianten benötigen kein regelmäßiges Nachschmieren. Bauformen reichen von zylindrischen, montierten Einheiten bis zu geflanschten Ausführungen oder solchen, die als Innenbahn in Gehäusetaschen eingesetzt werden.

Eigenschaften und Einsatzgebiete: Gleitbuchsen eignen sich für moderate Drehzahlen oder lineare Bewegungen mit hohen Trag- bzw. Dämpfungseigenschaften. Vorteilhaft sind einfache Bauweise, geringe Kosten und gute Dämpfung. Nachteile ergeben sich aus der Abhängigkeit von Schmiermitteln: Verschleiß steigt bei schlechter Schmierung, Staub und Feuchtigkeit mindern die Lebensdauer. Typische Anwendungsfelder sind Maschinenbau, Antriebstechnik, Werkzeuge, Hydraulikkomponenten und Tür- oder Gehäuselager.

Montage und Wartung: Die Einbaubuchse wird im Gehäuse festgesetzt, oft durch Passung, Pressfit oder Verschraubung. Die Achse erhält eine passende Passung und wird bei Bedarf geschmiert. Bei selbstschmierenden Ausführungen entfällt regelmäßiges Nachschmieren; Umweltbedingungen, Temperatur und chemische Einflüsse sind zu beachten. Wartung umfasst Inspektion auf Verschleiß, Prüfung der Schmierung und rechtzeitigen Austausch der Buchsen.