Home

Gitterebenen

Gitterebenen sind imaginäre Ebenen im Kristallgitter, die in regelmäßigen Abständen parallel zueinander verlaufen und sich durch das Kristallgitter erstrecken. Jede Ebene wird durch Miller-Indizes (hkl) bezeichnet, die die Orientierung der Ebene relativ zu den Kristallgitterachsen codieren. Die Indizes ergeben sich aus den Schnittpunkten der Ebene mit den Achsen und drücken die Orientierung als reziproken Satz ganzer Zahlen aus.

Der Abstand zwischen parallelen Gitterebenen mit der Bezeichnung (hkl) heißt Interplanarabstand d_hkl. In kubischen Kristallsystemen gilt

Gitterebenen spielen eine zentrale Rolle in der Röntgenbeugung und der Elektronenmikroskopie. Das Bragg-Gesetz, n λ = 2 d_hkl

Beispiele: Die (100)-Ebene in einem kubischen Gitter hat den Abstand d = a; die (111)-Ebene hat d =

d_hkl
=
a
/
sqrt(h^2
+
k^2
+
l^2),
wobei
a
die
Gitterkonstante
ist.
In
anderen
Systemen
folgen
andere
Formeln,
z.
B.
1/d^2
=
h^2/a^2
+
k^2/b^2
+
l^2/c^2
für
orthorhombische
Kristalle.
sin
θ,
verbindet
den
Beugungswinkel
θ,
die
Wellenlänge
λ
und
den
Interplanarabstand
und
dient
zur
Bestimmung
von
Kristallstrukturen
und
Orientierung.
Das
Indizieren
von
Beugungsreflexen
und
das
Zuordnen
der
Reflexe
zu
bestimmten
Ebenen
gehört
zu
den
Kernaufgaben
der
Kristallographie.
a
/
sqrt(3).
Gitterebenen
bilden
die
Grundlage
für
Texturanalyse,
Orientierungskarten
der
Körner
und
die
Materialcharakterisierung.