Gewindesysteme

Gewindesysteme sind standardisierte Geometrien von Schraubengewinden, einschließlich Profil, Steigung, Durchmesser, Toleranzen und Passungen, die die Austauschbarkeit von Bauteilen sicherstellen. Sie ermöglichen das einfache Verbinden, Einstellen und Bewegen von Komponenten in Maschinen, Fahrzeugen und Rohrleitungen und dienen der Übertragung von Kräften sowie der Längen- und Positionsverstellung.

Zu den bekanntesten Formen gehören das ISO-metrische Gewinde (M) mit grober und feiner Steigung, das Unified Thread Standard (UNC/UNF) mit einem 60°-Profil, sowie trapezförmige und Acme-Gewinde für Antriebsschrauben, die höhere Tragzahlen und gute Gleiteigenschaften bieten. Buttress-Gewinde kommen in einseitig belasteten Anwendungen zum Einsatz. Rohrgewinde umfassen Systeme wie NPT, BSPT, BSPP und G, die für Dichtungen und Verbindungen in Hydraulik- und Sanitärtechnik verwendet werden.

Standards und Toleranzen: Gewindesysteme basieren auf Normen wie ISO/DIN, ANSI/ASME oder JIS. Die Passung wird durch Toleranzklassen festgelegt (beispielsweise 6g/6H im metrischen System). Die Auswahl von Form, Steigung, Material und Oberflächenbehandlung richtet sich nach Beanspruchung, Umgebung, Dichtanforderungen und Schmierung.

Anwendung und Bedeutung: Gewindesysteme ermöglichen Interoperabilität von Bauteilen weltweit, vereinfachen Fertigung und Montage und beeinflussen Festigkeit, Dichtheit und Genauigkeit von Maschinenbaukonstruktionen. Die Systematik hat sich im 20. Jahrhundert durch DIN/ISO weiter standardisiert.