Gesteinshorizonte

Gesteinshorizonte sind Zonen innerhalb einer Gesteinsabfolge, die durch charakteristische Merkmale wie Lithologie, Fossilinhalt oder chemische Signaturen eindeutig abgegrenzt werden. Sie dienen der Gliederung stratigraphischer Sequenzen und der räumlichen sowie zeitlichen Orientierung bei Kartierung, Bohrungen und der regionalen Korrelation von Gesteinseinheiten.

Es lassen sich verschiedene Typen unterscheiden: Lithologische Horizonte sind durch eine dominante Gesteinsart oder Farbgebung gekennzeichnet; Fossilhorizonte, in denen sich typische Fossilensembles oder Indexfossilien deutlich unterscheiden; und Markerhorizonte, auffällige Zonen, die sich über größere Gebiete hinweg identifizieren lassen, oft durch eine charakteristische Mineralkomposition oder chemische Signaturen.

Entstehung: Horizonte bilden sich durch Veränderungen im Sedimentationsumfeld, etwa Verschiebungen der Ablagerungsraten, Klimawechsel, transgressive oder regressive Meeresspiegelschwankungen oder kurze Ereignisse wie vulkanische Aschen. Zur Identifikation werden Feldbeobachtungen, Dünnschliffe, Biostratigraphie, Chemo- und Isotopenanalysen sowie geophysikalische Daten herangezogen.

Verwendung: Horizonte ermöglichen die Korrelation von Gesteinseinheiten über räumlich getrennte Standorte hinweg, unterstützen die Altersbestimmung und helfen bei der Rekonstruktion palaeoenvironmentaler Bedingungen. Sie sind grundlegende Bausteine der Stratigraphie und tragen zur sinnvollen Gliederung geologischer Dokumentationen bei.