Gesellschafterlisten

Gesellschafterlisten sind formale Register, die in Deutschland und Österreich die Eigentumsverhältnisse einer Gesellschaft dokumentieren. Sie dienen der Feststellung der Anteilseigner, der Stimmrechte und der Beteiligungshierarchie und bilden eine zentrale Grundlage der corporate governance. Typischerweise werden Gesellschafterlisten bei Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) und Aktiengesellschaften (AG) geführt.

Inhaltlich enthalten Gesellschafterlisten in der Praxis Informationen wie Namen der Gesellschafter, deren Anschriften, gegebenenfalls Geburtsdaten, die Anzahl der gehaltenen Anteile, die Anteilsklasse sowie das Datum des Eintritts in die Gesellschaft und Änderungen der Eigentumsverhältnisse. Die Liste wird regelmäßig aktualisiert und bei Bedarf mit dem Handelsregister bzw. dem Firmenbuch (je nach Rechtsordnung) verknüpft.

Rechtlicher Rahmen: Der Eintrag bzw. die Führung der Gesellschafterliste ist durch das je nach Rechtsform maßgebliche Gesellschaftsrecht geregelt (z. B. GmbH-Gesetz, Aktiengesetz). In Deutschland wird die Liste typischerweise beim Sitz der Gesellschaft geführt und Änderungen dem Handelsregister gemeldet; im Zweifel können berechtigte Personen wie Gesellschafter, Geschäftsführer, Notare oder Behörden Einsicht nehmen. In Österreich erfolgt vergleichbar im Firmenbuch. Allgemein gilt: Die Liste enthält personenbezogene Daten und unterliegt dem Datenschutz, weshalb der Zugriff eng begrenzt ist.

Zugang und Transparenz: Gesellschafterlisten dienen der Rechts- und Geschäftsklarheit, sind aber in der Regel nicht grundsätzlich öffentlich zugänglich. Einzelne Auszüge können jedoch unter bestimmten Voraussetzungen eingesehen werden.

Siehe auch: Aktienregister, Firmenbuch, Transparenzregister.