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Gegenrezeption

Gegenrezeption bezeichnet in der Rezeptionsforschung eine Form der Aufnahme eines kulturellen Werks, die der bislang dominierenden Deutung oder dem Kanon widerspricht oder diesen infrage stellt. Sie umfasst Lesarten, Bewertungen oder Bedeutungszuweisungen, die von Publikum, Kritik oder Wissenschaft abweichen und sich gegen die vorherrschenden Interpretationen richten.

Gegenrezeption entsteht, wenn neue soziale Kontexte, theoretische Perspektiven oder politische Interessen Zugang zu anderen Lesarten eröffnen.

Sie dient der Erweiterung der Rezeptionsgeschichte, zeigt, dass Deutungen wandelbar sind und von sozialen Machtverhältnissen geprägt

Methodisch wird Gegenrezeption durch die Auswertung von Diskursquellen wie Rezensionen, Essays, wissenschaftlichen Artikeln, populären Texten, Blogs

Beispiele reichen von feministischen oder postkolonialen Lektüren bis zu queer-theoretischen oder dekonstruktiven Gegendeutungen, die bisher übersehene

Typische
Motive
sind
das
Hervorheben
bislang
vernachlässigter
Aspekte
wie
Geschlecht,
Klasse
oder
Rassismus,
das
Infragestellen
geronnener
Heroisierung
oder
die
Kritik
an
einer
vermeintlich
autoritären
Kanonbildung.
Gegenrezeption
kann
sich
auf
alle
Medien
beziehen:
Literatur,
Film,
Musik,
bildende
Kunst.
werden.
Sie
macht
sichtbar,
dass
der
Wert
eines
Werks
nicht
fix
bleibt,
sondern
sich
im
Diskurs
verändert.
oder
Archivmaterial
gewonnen.
Forscher
vergleichen
dominante
Lesarten
mit
abweichenden
Deutungen,
um
Kontinuitäten,
Widersprüche
und
historischen
Wandel
zu
rekonstruieren.
Assoziationen,
Kontexte
oder
Subtexte
sichtbar
machen.
Insgesamt
trägt
Gegenrezeption
zu
einem
pluraleren
Verständnis
von
Rezeption
bei
und
betont,
dass
kulturelle
Bedeutung
historisch
verhandelbar
bleibt.