Exzellenzcluster

Exzellenzcluster bezeichnet in Deutschland Forschungsverbünde an Hochschulen, die vom Bund und den Ländern finanziert werden, um herausragende, interdisziplinäre Spitzenforschung in einem thematischen Schwerpunkt zu bündeln. Ziel ist es, international sichtbare, exzellente Forschungseinrichtungen zu schaffen, die durch Kooperationen verschiedener Fachrichtungen und Institutionen stabil arbeiten.

Die Clusters dienen der Spitzenforschung, der Anziehung internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie der nachhaltigen Zusammenarbeit zwischen Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Kliniken. Sie fördern oft eine enge Verzahnung von Grundlagenforschung, themenübergreifender Zusammenarbeit und Nachwuchsförderung sowie den Aufbau langfristiger Forschungsinfrastruktur.

Die Förderung erfolgt im Rahmen der Exzellenzinitiative bzw. der Exzellenzstrategie, getragen von Bund und Ländern. Die Finanzierung umfasst Personal, Infrastruktur und Kooperationsaktivitäten für mehrjährige Zeiträume und wird überwiegend von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Zusammenarbeit mit weiteren Gremien verwaltet. Die Programme richten sich nach internationalen Maßstäben, um die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit sichtbar zu steigern.

Der Auswahlprozess ist in der Regel zweistufig: Zunächst erfolgt eine Konzeptphase, dann ein ausführlicher, hochrangig begutachteter Vorschlag, der von international besetzten Gutachterinnen und Gutachtern geprüft wird. Am Ende entscheiden Bund und Länder über die Förderzusage. Die Ergebnisse werden regelmäßig evaluiert, um wissenschaftliche Qualität, Wirkung und Nachhaltigkeit zu prüfen.

Historisch gehört die Exzellenzinitiative, die 2005/2006 startete, zu den wichtigsten Modernisierungsimpulsen der deutschen Hochschullandschaft. Ab 2019 wurde sie durch die Exzellenzstrategie fortgeführt; der Begriff Exzellenzcluster bleibt dabei das Label für diese Förderlinie in Forschung und Lehre.