Erfahrungsaustausch

Erfahrungsaustausch bezeichnet den Prozess des Austauschs praktischer Erfahrungen, Erkenntnisse und Lehren zwischen Personen oder Gruppen mit dem Ziel, Lernen zu fördern, Fehler zu vermeiden und Abläufe zu verbessern. Er umfasst sowohl explizites Wissen, das dokumentiert werden kann, als auch stilles Wissen, das erst durch Beobachtung und Reflexion zugänglich wird. Der Begriff wird in vielen Bereichen verwendet, von Unternehmen über Gesundheitswesen bis hin zu Bildung.

Formen des Erfahrungsaustauschs reichen von informellen Gesprächen über strukturierte Workshops, Roundtables und Mentoring bis zu Fallstudien, Erfahrungsberichten, Foren und Online-Plattformen. In vielen Organisationen werden größere Formate wie After-Action-Reviews oder Debriefings genutzt, um Zusammenfassungen von Projekterlebnissen zu erstellen und daraus Lehren abzuleiten.

Zu den potenziellen Vorteilen zählen schnellere Lernprozesse, bessere Entscheidungsgrundlagen, höhere Fehlervermeidung, stärkere Zusammenarbeit und die Verbreitung bewährter Praktiken. Herausforderungen bestehen dagegen in der Erfassung stillen Wissens, zeitlichem Aufwand, kulturellen Unterschieden, Konfliktpotenzial und der Notwendigkeit, Qualität und Relevanz der geteilten Informationen sicherzustellen.

Anwendungsfelder sind unter anderem Wirtschaft, Verwaltung, Gesundheitswesen, Bildung und Technologieforschung. Beispiele sind schulische Lehrerfortbildung durch Peer Observation, klinische Debriefings in Krankenhäusern, Post-Projekt-Reviews in Unternehmen sowie fachübergreifende Communities of Practice.

Siehe auch: Wissensmanagement, Communities of Practice, After-Action-Review, Peer Learning, Benchmarking.