Energiemessung

Energiemessung bezeichnet die Erfassung, Quantifizierung und Dokumentation des Energieflusses in technischen Systemen. Am häufigsten betrifft sie elektrischen Energieverbrauch oder -erzeugung in Haushalten, Industrie und Netzen. Gemessen wird die energetische Größe als integrierte Energiemenge, üblicherweise in Kilowattstunden (kWh) oder Megawattstunden (MWh). Gleichzeitig werden Momentanwerte wie Spannung, Strom und Leistungsfaktor erfasst, um Leistungsbedarf und Netzverhalten abzuleiten.

Messprinzipien und Geräte: Die Messung elektrischer Größen erfolgt über Messgeräte, die Spannung U, Strom I und ggf. Phasenverschiebung erfassen und daraus aktive Energie E_act, reactive energy E_react und S berechnen. Direct-Mess- oder Messung über Messwandler (Stromwandler CT, Potenzialwandler PT) sind gängig. Elektrische Energiezähler gibt es als mechanische Zähler (historisch) oder elektronische/integrierte Zähler, die kommunikativ ausgelesen werden können und oft MID-/klassifiziert sind.

Typen und Anwendungen: In Haushalten übliche Zähler liefern Verbrauchsabrechnungen; in Industrie und Netzen kommen Betriebs- und Lastprofile, Energieaudits, Lastmanagement und Netzregelung zum Einsatz. Intelligente Zähler oder Smart Meter ermöglichen zeitvariable Abrechnung, Echtzeitdaten und Fernablesung.

Genauigkeit und Standards: Energiemessungen unterliegen Messunsicherheiten. Geräte tragen Genauigkeitsklassen und müssen kalibriert sowie regelmäßig gewartet werden. Internationale und europäische Normen (Beispiele: EN 62053, EN 50470) legen Anforderungen an Messgenauigkeit, Datenübertragung und Sicherheit fest. In Deutschland fließen auch nationale Vorgaben und Eichrechtaspekte ein.