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Elektronendichteverteilung

Die Elektronendichteverteilung ρ(r) ist ein zentrales Konzept in der Quantenchemie und Festkörperphysik. Sie beschreibt die Wahrscheinlichkeit, ein Elektron an der Position r zu finden, und ist damit ein grundlegendes Maß für die räumliche Verteilung der Elektronen in einem Atom, Molekül oder Kristall. Formal ist ρ(r) das Skalarfeld, dessen Gesamtintegral die Anzahl der Elektronen N ergibt: ∫ ρ(r) d^3r = N. In der Mehr-Elektronen-Welt ergibt sich ρ aus dem N-Elektronen-Wavefunction Ψ durch ρ(r) = N ∫ Ψ*(r, r2,..., rN) Ψ(r, r2,..., rN) dr2...drN. In einer Näherung mit einem Einzelteilchen-Orbital-Determinantenwert lässt sich ρ(r) auch als ρ(r) = ∑i |ψi(r)|^2 darstellen.

Physikalische Bedeutung: ρ(r) bestimmt das elektrostatische Potenzial, die Bindungsbildung und die Reaktivität eines Systems. Hohe Dichte

Bestimmung: Experimentell erfolgt die Ableitung oft aus Röntgenstrukturanalysen (Elektronendichtekarten) oder aus Streuanalysen wie Compton-Streuung. Theoretisch wird

Anwendung: Die Elektronendichteverteilung dient der Interpretation chemischer Bindungen, der Abschätzung von Reaktivität, der Analyse intermolekularer Wechselwirkungen

nahe
Kernen
spiegelt
die
Kernnähe
der
Elektronen
wider;
Bereiche
mit
erhöhter
Dichte
zwischen
zwei
Kernen
deuten
oft
auf
kovalente
Bindung
hin.
Analysen
wie
der
Laplacianen-Topologie
∇²ρ(r)
oder
die
Atoms-in-Molecules-Theorie
(AIM)
dienen
der
Charakterisierung
von
Bindungen
und
Ladungsverteilungen.
ρ(r)
in
DFT,
Hartree-Fock
oder
post-HF-Berechnungen
berechnet;
dichtebasierte
Verfahren
liefern
ρ(r)
als
Teil
der
Elektronenstruktur
und
ermöglichen
die
Visualisierung
von
Dichteisoberflächen.
und
dem
Verständnis
materialbezogener
Eigenschaften
wie
Leitfähigkeit
und
Polarität.