Datentransportprotokollen

Der Begriff Datentransportprotokolle bezeichnet Protokolle, die den zuverlässigen oder ungefähren Transport von Nutzdaten zwischen Endpunkten in einem Rechnernetz regeln. Sie arbeiten typischerweise auf der Transportschicht des OSI- oder TCP/IP-Modells und bilden die Schnittstelle zwischen Anwendungs- und Vermittlungsschicht.

Zu den zentralen Aufgaben gehören Mehrfachzuordnung von Verbindungen über Ports (Multiplexing), Fehlererkennung und -behandlung, Fluss- und Staukontrolle sowie gegebenenfalls Reihenfolgegarantien und Wiederholungsmechanismen. Protokolle unterscheiden sich danach, ob sie verbindungsorientiert (z. B. TCP) oder verbindungslos (z. B. UDP) sind, und ob sie Zuverlässigkeit und Reihenfolge sicherstellen.

Bekannte Vertreter sind TCP (Transmission Control Protocol) für verlässliche, geordnete Byte-Streams, UDP (User Datagram Protocol) für einfache, geringe Latenz bedingte Datagramme, SCTP für mehrere Streams in einer Sitzung und QUIC als modernes, auf UDP aufsetzendes Protokoll mit integrierter Verschlüsselung und verbesserten Wiederherstellungsmechanismen. Wahl und Konfiguration beeinflussen Latenz, Durchsatz und Robustheit von Anwendungen wie Web, VoIP, Streaming oder IoT.

Entwicklung und Standardisierung erfolgen überwiegend durch Gremien wie die IETF. Sicherheits- und Leistungsfragen — etwa Verschlüsselung, Angriffsvektoren durch Staualgorithmen oder NAT-Verhalten — sind wichtige Aspekte bei Einsatz und Weiterentwicklung von Datentransportprotokollen.