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DNABruchstellen

DNABruchstellen bezeichnet man Stellen im Genom, an denen die DNA-Doppelhelix unterbrochen wird. Solche Bruchstellen können zu strukturellen Varianten führen: Deletionen, Duplikationen, Inversionen, Translokationen und komplexe Rearrangements. Sie entstehen durch schädigende Einflüsse wie ionisierende Strahlung, chemische Agenzien, Replikationsstress oder Transkriptionskonflikte, aber auch spontan während der Zellteilung. Die Reparatur der Doppelstrangbrüche erfolgt überwiegend durch Non-homologous End Joining (NHEJ) oder durch alternatives End-Joining (alt-EJ/MMEJ) sowie in manchen Fällen durch homologe Rekombination (HR).

Die Identifikation von DNABruchstellen erfolgt häufig durch Sequenzierung des Genoms (Whole-Genome Sequencing, WGS), gepaarte Leseabschnitte (paired-end

Bedeutung: In der Onkologie stellen DNABruchstellen die Grundlage für Genfusionen, z. B. BCR-ABL oder ETV6-RUNX1, die

Mapping)
und
Split-Read-Mapping,
oder
durch
array-basierte
Techniken
wie
SNP-CGH.
FISH
und
karyotypische
Analysen
liefern
visuelle
Hinweise,
insbesondere
bei
größeren
Rearrangements.
Die
Analyse
der
Breakpoint-Junctions
liefert
Informationen
über
Mikrohomologien,
Insertionscharakter
und
die
verwendeten
Reparaturmechanismen.
Tumorentstehung
antreiben.
In
der
Evolutionsgenetik
treiben
sie
genomische
Umordnungen
voran.
Klinisch
helfen
sie
bei
Diagnosen
und
der
Identifizierung
zielgerichteter
Therapien.
Datenbanken
sammeln
Bruchstellenkarten
und
annotierte
Junctions,
um
Forschung
und
Klinik
zu
unterstützen.