CoImmunpräzipitation

Co-Immunpräzipitation (Co-IP) ist eine biochemische Methode zur Identifikation und Bestätigung von Protein-Protein-Wechselwirkungen in Zelllysaten. Ein Antikörper gegen ein Zielprotein (Bait) wird verwendet, um dieses Protein zu isolieren. Begleitproteine, die direkt oder indirekt mit dem Bait interagieren, bleiben oft anwesend und werden zusammen mit dem Bait ausgefischt.

Prinzip: Der Antikörper bindet das Bait-Protein im Lysat. Der Antikörper-Bait-Komplex wird an feste Perlen (z. B. Protein-A/G-gekoppelte Beads) gebunden, die Komplexe werden gewaschen, und das Co-Immunkomplex wird eluiert. Anschließend wird die isolierte Proteinzusammenstellung durch Western Blot, Massenspektrometrie oder andere Analysen auf das Vorhandensein von Prey geprüft.

Typischer Ablauf: Zellen oder Gewebe werden unter nicht-denaturierenden Bedingungen lysiert, um Protein-Protein-Wechselwirkungen zu erhalten. Falls nötig, wird ein Pre-Clearing durchgeführt, um unspezifische Bindungen zu reduzieren. Ein spezifischer Antikörper gegen das Bait-Protein wird dem Lysat hinzugefügt. Der Antikörper-Bait-Komplex wird an Protein-A/G-Beads gebunden und anschließend gründlich gewaschen. Das Eluat wird analysiert, meist per Western Blot oder Massenspektrometrie, um auf Mitpartner zu prüfen.

Anwendungen umfassen die Bestätigung bekannter Interaktionspartner, die Identifikation neuer Komponenten eines Proteinkomplexes sowie die Untersuchung von Signaltransduktionswegen. Co-IP kann sowohl mit endogenem als auch mit exprimiertem Bait durchgeführt werden.

Limitations: Die Methode erfasst vorwiegend stabile Interaktionen und ist stark von Wash-Bedingungen, Detergenzien, Antikörperqualität und Proteinexpression abhängig. Temporäre oder schwache Kontakte gehen oft verloren; nicht-spezifische Bindungen können auftreten. Kontrollen wie IgG- oder Beads-only Kontrollen sowie Reciprocal Co-IP sind sinnvoll. Ergebnisse sollten durch zusätzliche Methoden bestätigt werden.

Varianten und Ergänzungen umfassen Cross-Linking vor der Abextraktion, um Transienten zu stabilisieren, sowie tagbasierte Co-IP (z. B. mit FLAG-, HA- oder Myc-Tags) und anschließende Massenspektrometrie für Interaktionsnetzwerke.