Bisexualität

Bisexualität bezeichnet eine sexuelle Orientierung, bei der sich romantische und/oder sexuelle Anziehung zu mehr als einem Geschlecht oder zu mehreren Geschlechtern richten kann. Die Anziehung kann gleichermaßen stark oder unterschiedlich stark ausgeprägt sein und sich auf das eigene Geschlecht sowie auf andere Geschlechter beziehen. Es gibt keine festgelegte Vorlage, wie sich Bi-Sein zeigt: Manche Menschen fühlen sich zu zwei oder mehr Geschlechtern hingezogen, andere verwenden den Begriff weiter gefasst als Anziehung zu mehr als einem Geschlecht, unabhängig von binären Kategorien.

Der Begriff stammt aus dem Englischen und wurde im Laufe des 19. bis frühen 20. Jahrhunderts in verschiedene Sprachräume übernommen. In der deutschsprachigen Welt hat er sich in Wissenschaft, Aufklärung und Alltagsprache verbreitet und wird oft als Selbstbezeichnung genutzt.

Bi-Personen berichten vielfach von Erfahrungen mit Unsichtbarkeit oder Stereotypen, etwa der Vorstellung, sie seien „unentschlossen“ oder wögen moralisch zwischen Hetero- und Homosexualität. Es ist wichtig zu betonen, dass Bi-Ausrichtung eine stabile, gültige Orientierung ist, unabhängig davon, ob eine Person aktiv Beziehungen zu Menschen unterschiedlichen oder mehrerer Geschlechter führt.

In Forschung und Praxis wird darauf hingewiesen, dass Bisexualität mit Diskriminierung, Missverständnissen oder erhöhter Stressbelastung verbunden sein kann. Gesundheitsversorgung, Bildung und Politik sollten inklusive, respektvolle Ansätze fördern, die Selbstdefinitionen anerkennen und die Sichtbarkeit biidentitäten unterstützen.

Zusammengefasst ist Bisexualität eine legitime Orientierung, die sich durch Anziehung zu mehr als einem Geschlecht auszeichnet und in ihrer Ausprägung vielfältig erlebt werden kann.