Befestigungsanlagen

Befestigungsanlagen sind eine Gesamtheit von Bauwerken, Anlagen und Einrichtungen, die dem Schutz eines Orts, einer Grenze oder eines Geländes gegen Angriffe dienen. Sie umfassen permanente Festungswerke wie Stadt- und Festungsmauern, Bastionen, Kasematten, Gräben, Wassergräben, Glacis, Ravelins sowie temporäre oder feldmäßig angelegte Befestigungen wie Erdwall, Schanzen und Barrikaden. Je nach Epoche dienten sie der Verteidigung von Festungen, Städten, Grenzlinien oder Küsten.

In der Geschichte wurden Befestigungsanlagen von der Antike bis in die Gegenwart genutzt. Im Mittelalter spielten wehrhafte Burgen, Stadtmauern und Türme eine zentrale Rolle. Im frühneuzeitlichen Festungsbau entwickelte sich das System der Bastionen und starförmige oder polygonale Festungen, das die Feuerlinien optimierte. Im 18. und 19. Jahrhundert prägten der Festungsbau und die militärische Ingenieurskunst das Erscheinungsbild, unter anderem durch Militärarchitekten wie Vauban. Im 20. Jahrhundert erweiterte sich das Spektrum auf Küsten- und Grenzverteidigung, Bunkeranlagen, Panzersperren und Sperranlagen.

Typisch für Befestigungsanlagen sind Bauformen, die Feuerüberlegenheit sichern, Zugänge kontrollieren und den Gegner durch Aufhalten, Zerstörung oder Umgruppierung der Truppen behindern. Straßensperren, Minenfelder, Schutzbunker, Kavernen, Kasematten und Flankierung durch Schießstände sind häufige Komponenten. Viele Anlagen sind heute als Kulturerbe geschützt und dienen zugleich als Zeugnisse militärischer Technik, Stadtgeschichte und Landschaftsschutz.