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Bedeutungsspektrum

Bedeutungsspektrum bezeichnet in der Sprachwissenschaft die Gesamtheit der Bedeutungen, die einem sprachlichen Zeichen – etwa einem Lexem, einer Wortform oder einer syntaktischen Konstruktion – in verschiedenen Kontexten zugeschrieben werden können. Es umfasst das Kernausdrucksverständnis sowie weitere Sinnvarianten, die durch Polysemie oder Homonymie entstehen, sowie metaphorische, metonymische oder idiomatische Erweiterungen und domänenspezifische Bedeutungen.

Das Bedeutungsspektrum ist kontextabhängig: Kontext, Pragmatik, Fachsprache und kultureller Hintergrund bestimmen, welche Bedeutungsfacetten in einer Äußerung

Beispiele verdeutlichen das Spektrum: Das Wort Schloss kann sich auf ein mechanisches Sicherungselement oder auf eine

aktiv
sind.
Bedeutungen
können
über
die
engeren
Lexikoneinträge
hinaus
variieren,
was
zu
Bedeutungsverschiebungen
oder
-ausweitungen
führt.
In
der
Analyse
wird
oft
zwischen
Kernbedeutung,
abgeleiteten
oder
peripheren
Bedeutungen
und
literalen
versus
figurativen
Verwendungen
unterschieden.
Burg
beziehen;
Bank
kann
sowohl
eine
Sitzgelegenheit
als
auch
ein
Finanzinstitut
bedeuten.
Solche
Fälle
zeigen,
wie
sich
Bedeutungen
von
eng
zu
weiter
fassen
können.
In
der
Lexikographie
und
in
der
natürlichen
Sprachverarbeitung
wird
das
Bedeutungsspektrum
genutzt,
um
Bedeutungen
zu
katalogisieren,
zu
vergleichen
und
zu
disambiguieren,
etwa
in
Wörterbüchern,
semantischen
Netzen
oder
bei
Word-Sense-Disambiguation-Algorithmen.