Außenversionen

Außenversionen bezeichnet im Bereich der Augenbewegungen die gemeinsamen Augenbewegungen beider Augen in dieselbe Richtung nach außen. Dabei drehen sich die Augen konjugiert, sodass der Blick in eine äußere Richtung geführt wird – der häufigste Fall ist der horizontale Blick nach rechts oder links. Im Gegensatz dazu bezeichnen Vergenzbewegungen, die gemeinsam in entgegengesetzte Richtungen erfolgen, das Näher- oder Fernhalten von Objekten.

Die Ausführung der Außenversionen erfolgt durch die Koordination der Augenmuskeln, insbesondere durch den Nervus abducens (VI.), der den äußeren Augenmuskel Musculus rectus lateralis kontrolliert, sowie durch die weiteren umliegenden Augenmuskeln, die eine gleichzeitige Abduktion beider Augen unterstützen. Die Bewegungen können in der Praxis als horizontale Außenbewegungen beschrieben werden; vertikale oder diagonale Außenblickrichtungen werden je nach Blickrichtung als Teil derselben konjugierten Augenbewegung betrachtet.

In der Klinik dienen Außenversionen der Beurteilung der oculomotorischen Funktion. Orthoptische Untersuchungen, Blickfolgen und Versionsbeobachtungen, sowie Tests wie der Hess-Lancaster-Test oder Cover-Uncover-Tests helfen, Muskelschwächen oder Lähmungen zu erkennen. Pathologien betreffen typischerweise eine Abduktionsparese des äußeren Muskels, etwa durch eine Schädigung des VI.Nervs, oder andere Dysfunktionen der Augenmuskeln, die zu einer Schiefstellung oder Unkoordination führen können.

Zusammenfassend gehören Außenversionen zu den konjugierten Augenbewegungen, die den Blick nach außen ermöglichen und eine wichtige Rolle in der Diagnostik von Strabismus und Augenmotorik spielen.