AutismusSpektrum

Autismus-Spektrum, im Deutschen häufig als Autismus-Spektrum-Störung (ASS) bezeichnet, beschreibt eine neurologische Entwicklungsstörung, die in der Regel in der frühen Kindheit auffällt. Der Ausdruck betont die Vielfalt der Ausprägungen und reicht von milden bis schweren Formen. Kennzeichen sind Unterschiede in sozialer Interaktion und Kommunikation sowie sich wiederholende Verhaltensweisen und stark einengende Interessen.

Zu den Kernmerkmalen gehören Schwierigkeiten in der sozialen Kommunikation, eingeschränkte oder repetitive Verhaltensmuster, verzögerte Sprachentwicklung oder untypische Sprachverwendung, sowie sensorische Über- oder Unterempfindlichkeiten. Viele Menschen auf dem Spektrum zeigen Blickkontakt meiden, Probleme beim Verstehen nonverbaler Signale und benötigen strukturierte Routinen. Die Ausprägung variiert stark; manche sind hochfunktional, andere benötigen umfassende Unterstützung.

Der Beginn liegt meist im frühen Kindesalter; Anzeichen können früh erkannt werden, manchmal erst später. Die Diagnose erfolgt anhand medizinischer, psychologischer und pädagogischer Bewertungen nach Kriterien gemäß DSM-5 bzw. ICD-11. Eine frühzeitige Abklärung und Intervention sind mit besseren Entwicklungs- und Lernchancen verbunden. Behandlungs- und Unterstützungsmaßnahmen umfassen Frühförderung, logopädische und ergotherapeutische Angebote, Verhaltenstherapie, soziale Kompetenzausbildung sowie schulische und berufliche Unterstützung.

Ursachen sind genetische Veranlagung und komplexe Umweltfaktoren; es gibt keine einzelne Ursache. Forschungen deuten auf eine betroffene Vernetzung verschiedener Gehirnfunktionen hin. Menschen im Autismus-Spektrum besitzen oft spezielle Stärken in Detailgenauigkeit, Mustererkennung oder ausgeprägten Denkprozessen. Zentrale Anliegen der Betreuung sind Respekt, Barrierefreiheit, individuelle Bildungswege, inklusive Beschäftigung und Unterstützung der Familien. In der Fachsprache wird zunehmend der Begriff Autismus-Spektrum-Störung verwendet, während betroffene Personen bevorzugt von sich als autistisch bezeichnen, sofern sie das wünschen.