Ausgangsdauer

Ausgangsdauer bezeichnet die Zeitspanne, während der eine Gefangene im Rahmen einer genehmigten Ausgangsregel aus dem geschlossenen Gefängnisbereich hinausgelassen wird. Sie gehört zum Instrumentarium des Strafvollzugs und dient der Realitätsnähe der Haftmaßnahme sowie der sozialen Reintegration.

Die Dauer wird durch die verantwortliche Vollzugsbehörde festgelegt und richtet sich nach dem Zweck des Ausganges, der Sicherheitsstufe, dem Verlauf der Haft sowie dem Verhalten des Insassen. Ausgangsdauer kann wenige Stunden, ein Tag oder auch mehrere Tage umfassen. Unterschiedliche Formen von Ausgängen umfassen beispielsweise Arbeitsausgang, Ausbildungs- oder Besuchsausgang; je nach Rechtssystem können zusätzliche Auflagen gelten.

Während des Ausganges gelten Auflagen und Kontrollen, zum Beispiel feste Rückkehrzeiten, Aufenthaltsorte, Meldepflichten oder Begleitung durch Aufsichtspersonen. Verstöße oder Sicherheitsbedenken können zu einer Reduktion der Ausgangsmöglichkeiten oder zu einem Widerruf der Genehmigung führen. Die Entscheidungsprozesse berücksichtigen oft individuelle Risikoeinschätzungen und Integrationsziele.

Ziele der Ausgangsdauer sind die schrittweise soziale Integration, die Vorbereitung auf eine eigenständige Lebensführung außerhalb des Gefängnisses sowie die Förderung von Arbeits- und Bildungswegen. Kritisch diskutiert wird, inwieweit Ausgänge ausschließlich sicherheitskonform oder auch rehabilitationsorientiert umgesetzt werden. Befürworter betonen rehabilitative Effekte, während Kritiker auf potenzielle Sicherheitsrisiken hinweisen.

Siehe auch: Ausgang im Strafvollzug, Vorzeitige Entlassung, Bewährung.