Ausführungstod

Ausführungstod bezeichnet den Tod einer verurteilten Person im Verlauf der Vollstreckung einer gerichtlichen Entscheidung, also während der Umsetzung einer Strafe oder anderer rechtskräftiger Rechtsfolgen. Der Ausdruck wird in der Regel verwendet, wenn der Strafvollzug nicht mehr fortgesetzt werden kann, weil der Verurteilte gestorben ist, bevor die Vollstreckung vollständig abgeschlossen war.

In der Praxis bedeutet dies, dass mit dem Tod des Verurteilten üblicherweise weitere Vollstreckungsmaßnahmen entfallen. Welche konkreten Rechtsfolgen dies für das laufende Verfahren oder für bereits angeordnete Maßnahmen hat, hängt von der jeweiligen Rechtsordnung ab. Oft wird die Vollstreckung beendet, und es werden keine weiteren Schritte gegen den Verurteilten mehr vorgenommen. In manchen Systemen kann der Tod auch Einfluss auf verwaltungs- oder rehabilitationsrechtliche Folgen haben, etwa hinsichtlich bereits geleisteter Sicherheits- oder Haftmaßnahmen, die dann aufgehoben oder nicht weitergeführt werden.

Historischer und geographischer Kontext: In Deutschland ist die Todesstrafe verfassungsrechtlich ausgeschlossen; daher spielt der Ausführungstod in der modernen deutschen Praxis kaum eine Rolle. In historischen oder vergleichenden Rechtsordnungen kann der Begriff jedoch auftauchen, insbesondere dort, wo noch oder vormals Kapital- oder schwere Freiheitsstrafen vollstreckt wurden. Allgemein handelt es sich um ein Phänomen, das die Beendigung der Strafvollstreckung durch den Tod umfasst, statt eine Penaltytreibung zu einer späteren Zeit fortzusetzen.

Siehe auch: Vollstreckung, Strafvollzug, Todesstrafe, Rechtsfolgen eines Todes während der Vollstreckung.