Asteroidbedeckungen

Asteroidbedeckungen, auch Sternbedeckungen durch Asteroiden, sind astronomische Ereignisse, bei denen ein Asteroid vor einen Hintergrundstern zieht und dessen Licht vorübergehend blockiert. Die Dauer einer Bedeckung reicht von Bruchteilen einer Sekunde bis zu mehreren Sekunden, abhängig von der Größe des Asteroiden und seiner relativen Geschwindigkeit. Die Vorhersage solcher Ereignisse basiert auf präzisen Bahndaten der Asteroiden und exakten Sternpositionen, etwa aus Gaia-Daten.

Beobachtungen erfolgen idealerweise von mehreren Standorten entlang der prognostizierten Schattenspur. Aus den Zeiten des Ein- und Ausblendens (Ingress und Egress) lässt sich die Lichtkurve rekonstruieren. Werden mehrere Messorte erfasst, liefern die sogenannten Chords eine zweidimensionale Silhouette des Asteroiden. In einigen Fällen erlaubt die Methode auch den Nachweis von Satelliten oder, seltener, von Ringen.

Der wissenschaftliche Wert von Asteroidbedeckungen liegt in der direkten Bestimmung von Durchmesser und Form eines Asteroiden sowie in der Verbesserung von Bahnmerkmalen und Positionsvorhersagen. Durch koordinierte Beobachtungen lassen sich außerdem Masse, Dichte und innere Strukturen ableiten. Berühmte Beispiele sind Ringe um Chariklo, die 2013 durch Sternbedeckungen nachgewiesen wurden.

Historisch hat die Bedeutung dieser Beobachtungen mit besseren Sternkatalogen und koordinierten Netzwerken zugenommen. Professionelle Astronen arbeiten oft mit Amateurbeobachtern zusammen; internationale Initiativen wie die Internationale Vereinigung für Sternbedeckungen (IOTA) koordinieren Termine und Auswertungen. Moderne Datenquellen verbessern Vorhersagen und die Genauigkeit der Messergebnisse kontinuierlich.