Ansteuerwinkel

Ansteuerwinkel ist ein Fachbegriff aus der Technik, der den Winkel beschreibt, bei dem ein Steuerelement im Verlauf einer Wechselspannungsperiode aktiviert wird. In der Leistungselektronik wird damit meist der Phasenwinkel α bezeichnet, zu dem ein Halbleiterbauelement wie Thyristor oder Triac gezündet wird. Der Ansteuerwinkel wird relativ zum Nulldurchgang der Eingangsspannung gemessen und bestimmt, wie lange das Bauelement leitend bleibt und damit die mittlere Ausgangsspannung bzw. die verfügbare Leistung beeinflusst.

Durch Variation des Ansteuerwinkels lässt sich die Leistung in Wechselrichtern, Gleichrichtern, Dimmern und Motorsteuerungen regeln. Typischerweise erstreckt sich der relevante Bereich pro Halbwelle von 0° bis 180°. Je kleiner α, desto größer ist die durchgeschaltete Zeit und desto höher die Ausgangsgröße; mit zunehmendem α sinkt sie. Bei rein ohmscher Last in einer vollbrückengesteuerten Schaltungsanordnung ergibt sich grob eine Abhängigkeit der mittleren Ausgangsspannung von α; bei Induktivlasten treten Verzögerungen und Überlappungseffekte auf, die diese Beziehung verändern.

In der Praxis kommt der Begriff zum Einsatz beim Licht- und Motordimmern, in der Netzteiltechnik sowie in der Steuerung von Gleichrichtern und Wechselrichtersystemen. Je nach Fachgebiet ist der Begriff auch unter Zündwinkel, Gate-Winkel oder Firing-Winkel bekannt.

Hinweis: Die genaue Definition und die Grenzwerte können je nach Anwendung variieren. Daher ist es sinnvoll, die Spezifikation des jeweiligen Systems zu konsultieren.