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Agnostizismus

Agnostizismus ist eine philosophische Haltung, die besagt, dass bestimmte metaphysische Fragen, insbesondere die Frage nach der Existenz oder Nicht-Existenz Gottes oder anderer göttlicher Wesen, weder bestätigt noch verneint werden können oder dass das menschliche Erkenntnisvermögen begrenzt ist, um solche Fragen endgültig zu klären. Der Begriff leitet sich aus dem Griechischen ab (a- „nicht“ + gnōsis „Erkenntnis“). Er wurde im 19. Jahrhundert von Thomas Henry Huxley geprägt, um eine Distanznahme zwischen Theismus und Atheismus zu markieren.

Es gibt verschiedene Ausprägungen des Agnostizismus. Epistemisch (erkenntnisbezogen) wird oft unterschieden zwischen schwachem und starkem Agnostizismus:

Der Agnostizismus wird oft im Gegensatz zu Theismus (Gott existiert) und Atheismus (Gott existiert nicht) diskutiert.

Der
schwache
Agnostizismus
bedeutet,
dass
man
nicht
weiß,
ob
Gott
existiert,
und
dass
eine
solche
Erkenntnis
zurzeit
nicht
möglich
oder
unsicher
ist;
der
starke
Agnostizismus
betont,
dass
die
menschliche
Erkenntnis
grundsätzlich
nicht
in
der
Lage
ist,
eine
sichere
Aussage
über
die
Existenz
Gottes
zu
treffen.
Praktisch
kann
jemand
agnostisch
leben,
ohne
eine
bestimmte
Haltung
in
Glaubensfragen
zu
bevorzugen.
In
der
modernen
Debatte
wird
er
auch
als
strategische
Haltung
gesehen,
die
religiöse
Überzeugungen
nicht
als
Wissensbehauptungen
behandelt.
In
der
Wissenschaftsgeschichte
wird
er
manchmal
als
Methode
der
Zurückhaltung
gegenüber
metaphysischen
Behauptungen
beschrieben,
ähnlich
dem
methodischen
Agnostizismus
in
der
Wissenschaft.