Überharmonische

Überharmonische sind die höheren Frequenzkomponenten eines periodischen Tons, die dem Grundton f0 folgen. Im idealen harmonischen System liegen sie bei 2f0, 3f0, 4f0 und so weiter; gemeinsam mit dem Grundton bilden sie die harmonische Serie. Die Überharmonischen tragen wesentlich zur Klangfarbe (Timbre) eines Tons bei, indem sie dessen Spektrum und deren relative Amplituden prägen.

In der Akustik und Musikwissenschaft werden Überharmonische verwendet, um die Klangstruktur von Instrumenten und Stimmen zu beschreiben. In vielen Instrumenten entstehen deutlich hörbare Ober- und Überharmonische; deren Stärke und Verteilung bestimmen, wie brillant, dunkel oder dicht ein Klang wahrgenommen wird. In der Praxis weichen die Frequenzen mancher Ober- oder Überharmonischer von exakten Vielfachen des Grundtones ab; solche Abweichungen nennt man Inharmonizität und sie ist besonders bei Glocken, Bronzelegierungen oder schwingenden Metallkörpern relevant.

Zur Analyse dienen Fourier-Transformationen, Spektrum- und Partialanalysen, die einzelne Überharmonische im Spektrum sichtbar machen. In der digitalen Klanggestaltung können Überharmonische gezielt eingesetzt werden, etwa in additive Synthese oder im Klangdesign, um bestimmte Timbre-Eigenschaften zu erzielen.

Siehe auch: Oberton, harmonische Reihe, Inharmonizität, Timbre, Spektralanalyse.