winkelaufgelöste

Winkelaufgelöste Messungen bezeichnen Messungen oder Datensätze, bei denen der Winkel der Einstrahlung oder Detektion mit hoher Auflösung erfasst wird. Praktisch bedeutet dies, dass der gemessene Signalanteil nicht nur von Energie, Wellenlänge oder Frequenz abhängt, sondern auch als Funktion eines Orientierungwinkels variiert. Dadurch lassen sich Richtungs- oder Momentuminformationen aus den Messdaten ableiten.

In der Festkörperphysik und der Oberflächenwissenschaft spielen winkelaufgelöste Techniken eine zentrale Rolle. Bekannte Beispiele sind die angle-resolved photoemission spectroscopy (ARPES) und die winkelaufgelöste Elektronenspektroskopie (EELS). Bei ARPES misst man die Intensität der emittierten Elektronen in Abhängigkeit von kinetischer Energie und Emissionswinkel, um die elektronische Bandstruktur im k-Raum zu rekonstruieren. Ähnliche Konzepte gelten für andere spektroskopische Verfahren, bei denen die Messintensität in Abhängigkeit von Winkel- oder Richtungsparametern kartiert wird. Winkelaufgelöste Daten ermöglichen es, anisotrope Eigenschaften, Grenzflächenzustände oder Dispersion-Beziehungen von Quasiteilchen zu charakterisieren.

Die Qualität winkelaufgelöster Messungen hängt von der Winkelauflösung ab, die durch Detektorgeometrie, Einlass-, Spalt- und Elektronenoptik bestimmt wird. Höhere Winkelauflösung verbessert die Genauigkeit der momentumabhängigen Auswertung, geht aber oft mit reduziertem Signal einher. In der Fachliteratur wird der Begriff in Formulierungen wie „winkelaufgelöste Messung“ oder „winkelaufgelöste Spektren“ verwendet und entspricht dem englischen Ausdruck „angle-resolved“.